Cassidy Cane: A reason to fight

 


Eine heiße Single Dad Romance
 (Deep Water Romance-Reihe 1)

Ein wenig Drama, etwas Spice und ein cozy Happy End zum Wohlfühlen. Die klassische Love Story.


Soldat Dean Andrews und Krankenschwester Morgan

„A reason to fight“  beginnt mit einem großen Knall: Soldat Dean Andrews sieht sich nicht nur mit dem Tod seiner Freundin konfrontiert, sondern auch damit, dass sie ihn mit dem besten Freund betrogen hat und er zudem trotzdem Vater geworden ist. Dabei hatte er von einer Schwangerschaft die letzten 9 Monate nicht einmal geahnt. 

Für Trauer bleibt keine Zeit, schließlich war ihre so semi vorhandene Beziehung schon längst tot geritten. Für Selbstmitleid nimmt er sich diese aber. 

Wäre da nicht die überaus emphatische und selbstlose Krankenschwester Morgan, dann hätte er sich der Aufgabe des Vaterseins sicherlich nicht so schnell angenommen. 

Diese nimmt ihn an die Hand und führt ihn an die von ihm auf den Namen Louisa getaufte Tochter heran. Das Dean muss vor allem für sie da sein. Bei der Begegnung von Dean und Morgan kann man von Schicksal sprechen, denn sie sind dazu im Stande die Wunden des jeweils anderen durch ihre bloße Anwesenheit zu heilen. Beide haben Traumata durchlitten, die sie bis in die Gegenwart hemmen. Beide haben so ihre Probleme mit Nähe, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Quasi von Anfang existiert zwischen ihnen eine zunächst körperliche Anziehung. Was mir persönlich anfangs eher unangebracht erschien. Er ist der „trauernde Witwer“ und sie kann den Blick von seinem Schritt nicht lassen? Er beschäftigt sich auch mehr mit ihren Lippen, als mit der Tatsache Vater zu sein. Morgan wirkt wie der Katalysator für sein Interesse an der Tochter. Will er ins Krankenhaus um die kleine Louisa zu sehen, oder um Zeit mit der attraktiven Krankenschwester zu verbringen? Er ist ein Vater wider Willen und ich denke es ist normal nicht direkt von 0 auf 100 bei der Sache zu sein. Es ist normal sich erst in die Rolle einfinden zu müssen. Trotzdem hatte ich immer die Frage im Hinterkopf, wäre er jetzt auch da, wenn Morgan nicht da gewesen wäre? Will er ihr nicht einfach nur imponieren? 

Mir war es manchmal zu viel Gefühl. Zu viele Gedanken und zu viel Innenleben, sodass ich mit dem Lesen nicht voran kam. Ich hätte mir mehr „Show, don‘t tell gewünscht“. Die Handlung zog sich so, ohne das allzu viel passierte. Die kurzen Kapitel sind abwechselnd aus Deans und aus Morgans Perspektive geschrieben, sodass wir auf eine Szene gleich die doppelte Menge an Gefühlen erhielten, wobei diese sich nicht zu sehr von einander unterscheiden. Dean und Morgan sind sich sehr ähnlich. Man merkt, dass sie aus einer Feder stammen. 

Das positive ist, dass alle Charaktere sehr sympathisch sind und ähnlich ticken. Bis auf vielleicht die Großeltern mütterlicherseits, die als Antagonisten der Geschichte dienen. Andererseits kann man ihre Handlung vielleicht auch verstehen, da sie aus dem Leben ihrer Enkelin einfach ausgeschlossen werden, obwohl sie ebenso ein Anrecht darauf haben  und eigentlich noch mit dem Verlust der eigenen Tochter kämpfen. Es wundert mich, dass von Anfang an kein Arrangement in Frage kommt und Dean nicht einmal ans Telefon geht, was letztlich ja auch zu der zugespitzten Situation führt. In diesem Fall wirkt er sehr egoistisch. 

Das Cover von „A reason to fight“ spiegelt meiner Meinung nach sehr gut wieder, dass Dean Andrews sehr wohl  der klassische Alpha-Held ist. Er ist natürlich der Soldat der in Afghanistan (fast) alle gerettet hat und überwiegend wirkt er auch mega stolz auf seine Karriere als Lieutenant, daher sind seine ambivalenten Gefühle zum Vaterland vor allem zum Schluss nicht ganz nachvollziehbar. Er hinterfragt nicht den Krieg, er hinterfragt, wie er als Soldat ,der seinem Land gedient hat, vor Gericht gezerrt werden kann. Was irgendwie auch seinen Egoismus widerspiegelt.  

„A reason to fight“ ist eine klassische Love Story mit ein wenig Drama, etwas Spice und einem Cozy Happy End zum Wohlfühlen.

Die erotischen Szenen, mit denen nicht übertrieben wurde, wurden gut in die Handlung integriert und gut beschrieben. 

Mir fehlt aber irgendwie die Antwort darauf, warum sich Dean und Morgan ineinander verliebt haben. Ein klein wenig ist da der Verdacht da, dass er einfach eine Frau gebraucht hat, die die Mutter von seiner Tochter gibt. Er haut nämlich auch direkt nach dem beide im Bett waren folgendes heraus: „Hast du schon mal etwas von Co-Parenting gehört?“ Ich dachte erst ich hätte mich verlesen, so deplatziert wirkte diese Frage plötzlich.

„Co-Parenting beschreibt Erwachsene, die sich zusammentun, um ein oder mehrere Kinder großzuziehen, ohne dass sie in einer sexuellen, oder romantischen Beziehung zueinander stehen.“

Ein wirklich seltsam von ihm gewählter Terminus um zu beschreiben was er mit Morgan haben möchte. Es ist aber auch nicht so als käme ihr ein Mann mit Kind nicht recht, da sie selbst zwar einen innigen Kinderwunsch hat, jedoch keine bekommen kann. Somit kann man wieder von Schicksal sprechen und beide sind zufrieden. 

Insgesamt ist „A reason to fight“ ein gutes Erstlingswerk der Autorin Cassidy Cane. Sie hat einen wirklich gut lesbaren Schreibstil. Es wird bestimmt noch viel mehr von ihr kommen und wir können daher viel erwarten. In Band 2 „A reason to wait“ spielt der Arzt Donovan, Morgans bester Freund, eine zentrale Rolle. Ein ebenfalls sehr sympathischer Charakter dieses Buchs. Für die Folgebände wünsche ich mir mehr Charaktertiefe durch aktive Handlung.



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